Das Lalique-Museum befindet sich am Standort der ehemaligen Glashütte Hochberg in Wingen-sur-Moder. Ein Standort, an dem Lalique zwar nie selbst produziert hat, der es aber möglich macht, eine Verbindung zwischen der regionalen Glasmachertradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht, und der Manufaktur Lalique herzustellen, die seit 1921 im gleichen Dorf angesiedelt ist.

Eine alte Glasmachertradition

Die Glasmachertradition in den nördlichen Vogesen nahm Ende des 15. Jahrhunderts ihren Anfang. Die Region war ziemlich arm, verfügte aber über die für die Glasherstellung erforderlichen Rohstoffe: Kieselerde, das Grundelement für die Glasherstellung, und Holz. Wegen ihres großen Energiebedarfs blieben die Glasmacher in der Regel nur 25 oder 30 Jahre am selben Ort. Wenn sich die Holzvorräte in den Waldgebieten, für die sie die Nutzungsrechte hatten, zum Ende neigten, wanderten sie weiter und schlossen neue Waldpachtverträge ab. Dieser halbsesshafte Charakter erklärt die einfache Bauweise der Hallen und Wohnhäuser und die Bezeichnung Wanderglashütten.

Nach dem 17. Jahrhundert, das vom Dreißigjährigen Krieg und den Erbfolgekriegen geprägt war, förderte der wiedereingekehrte Frieden die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Der Glassektor erlebte einen neuen Aufschwung.  Die Glashütten siedelten sich nun dauerhaft an, und von denjenigen, die im Zeitalter der Aufklärung gegründet wurden, erlangten verschiedene wie die Glashütten Meisenthal, Goetzenbruck und Saint-Louis Bekanntheit und trugen zum Renommee der Region bei.

Die Glashütte Hochberg

Die 1715 gegründete Glashütte Hochberg war bis 1868 in Betrieb. Hergestellt wurden hier Flaschen, Uhrengläser sowie Fensterglas, auf dessen Herstellung sich die Glashütte im Laufe des 19. Jahrhunderts spezialisierte.

Nachdem das Feuer im letzten Ofen gelöscht war, ging mit der veränderten Nutzung als Bauernhof jegliche Beziehung zur Glasherstellung verloren. Der gesamte Standort wurde jedoch 1996 in das Inventaire supplémentaire des Monuments historiques (Zusatzverzeichnis der historischen Monumente) aufgenommen.

Im Rahmen des Museumsvorhabens wurde eine archäologische Untersuchung durchgeführt, für die der Pôle Archéologique interdépartemental rhénan (Interdepartementales rheinisches archäologisches Zentrum) im Dezember 2007 Grabungen durchführte. Sie ermöglichten es, den Standort und insbesondere die Funktionsweise des zentralen Gebäudes, der aus Holz errichteten und auf einem Steinfundament ruhenden Halle besser zu verstehen, deren Überreste sich heute unter dem nördlichen Parkplatz des Museums befinden.

Neues Leben am Glashüttenstandort Hochberg

Der Bau des Lalique-Museums brachte neue Impulse für den Ortsteil Hochberg. Schloss Teutsch, eine großbürgerliche Villa auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wurde im Jahr 1863 von Edouard Teutsch, dem letzten Eigentümer der Glashütte, errichtet. Nachdem das Schloss jahrelang als Ferienzentrum für die Kinder der Gemeinde Bischheim gedient hatte, ist es heute vom Unternehmen Lalique zu einem Hotel-Restaurant umgebaut.

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