Der 1860 in Aÿ in der Champagne geborene René Lalique wurde sowohl auf dem Gebiet der Schmuckgestaltung wie der Glaskunst zu einem der größten Künstler seiner Zeit. Mit seinem einzigartigen und unverwechselbaren Stil prägte er die Epoche des Art nouveau und des Art déco.

Die Anfänge

1876 trat René Lalique eine Lehre bei Louis Aucoc, einem Pariser Juwelier, an. Nach einer Ausbildung an der École des Arts décoratifs in Paris und einem zweijährigen Aufenthalt in England ließ er sich als selbstständiger Zeichner und Gestalter nieder und arbeitete für renommierte Schmuckfirmen wie Jacta, Boucheron, Cartier, Gariod usw. 1885 übernahm er die Werkstatt des Juweliers Jules Destapes und startete damit seine Karriere als eigenständiger Schmuckkünstler.

Erfinder des modernen Schmucks

 „Die Suche nach dem Schönen ist wichtiger als eine Zurschaustellung von Luxus.“

Horn, Elfenbein, Halbedelsteine, Email, Glas … – René Lalique verwendete Materialien, die bis dahin nur selten für die Herstellung von Schmuck verwendet wurden. Seine Broschen, Anhänger und Halsketten gehören zu den typischsten Beispielen für den Art-nouveau-Stil. Emile Gallé, der berühmte französische Glaskünstler, Keramiker und Kunsttischler, bezeichnete ihn als den Erfinder des modernen Schmucks.

Die Inspirationsquellen

Frauengestalten, Fauna und Flora – mit diesen „drei F“ lassen sich die Hauptinspirationsquellen René Laliques zusammenfassen. So ist die Arbeit des Künstlers von einer tiefen Bewunderung für den weiblichen Körper geprägt. Er schöpfte seine Inspirationen ebenfalls in großem Maße aus der Natur, die er als Kind während seiner Aufenthalte in der Champagne bei seinen Großeltern mütterlicherseits ausgiebig beobachtet hatte.

Der Erfolg

Die avantgardistischen Schmuckstücke René Laliques fanden Anklang bei einer intellektuellen Elite. Zu seinen berühmtesten Kunden gehörten die Schauspielerin Sarah Bernhardt und der Erdölmagnat Calouste Gulbenkian. 1900 triumphierte René Lalique bei der Weltausstellung in Paris, es ist der Höhepunkt seiner Karriere als Kreateur von Schmuck. Aber, wo der Erfolg ist, sind – sehr zum Missfallen René Laliques – auch die Nachahmer nicht weit.

Ein Poet des Glases

Das Material Glas hatte René Lalique bereits seit längerem fasziniert. 1907 lernte er den Parfümeur François Coty kennen. Von da an kreierte er für ihn und zahlreiche andere Parfümhersteller Flakons, die speziell für bestimmte Duftkreationen gestaltet waren: So hatte das Behältnis nunmehr eine direkte symbolische Verbindung zu seinem Inhalt. 1913 erwarb René Lalique die Glashütte in Combs-la-Ville und entwickelte dort die Serienproduktion seiner Entwürfe. Ziel war es, die Kosten zu senken und seine Kreationen für so viele Menschen wie möglich erschwinglich zu machen.

Gründung der Verrerie d’Alsace

1921 beschloss René Lalique, in Wingen-sur-Moder eine neue Manufaktur zu errichten. Die Wahl fiel auf die nördlichen Vogesen, weil Lalique wusste, dass dort qualifizierte Glasmacher zu finden waren. Gleichzeitig nutzte er die finanziellen Anreize, die die französische Regierung nach dem Ersten Weltkrieg bereitstellte. Die „Verrerie d’Alsace“ spezialisierte sich auf die gehobene Tischkultur. Es wurden zahlreiche Glasserien entwickelt und in die ganze Welt verkauft.

Ein ausgesprochen vielseitiger Künstler

Danach betätigte sich René Lalique in unterschiedlichen Gestaltungsbereichen. Sein Beitrag zur Exposition des Arts décoratifs et industriels modernes im Jahr 1925 mit seinem Brunnen Les sources de France war eine Demonstration seines architektonischen Könnens. Große Bekanntheit erlangten ebenfalls die von ihm in den 1920er Jahren entworfenen Kühlerfiguren für Automobile.

René Lalique war ein echter Ausnahmekünstler und ein kluger Unternehmer, dem es gelang, stets mit seiner Zeit zu gehen und so sein Unternehmen weiterzuentwickeln. Er starb am 1. Mai 1945. Sein künstlerisches Erbe und sein Name genießen noch heute weltweites Renommee.

 

 

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